In diesem Blog (und generell in der Positiven Psychologie) fallen sehr oft Wörter wie psychische Gesundheit, Achtsamkeit (Mindfulness) und Wohlbefinden (Well-being). Generell sind diese Themen immer wichtiger geworden, zum Beispiel in den sozialen Medien, an Unis oder sogar in der Schule (Danke Corona). Ein Problem ist, dass es sich dabei aber generell um eher abstrakte Begriffe handelt (also Wohlbefinden und Achtsamkeit, nicht Uni und Schule), und man sich erstmal nicht so richtig vorstellen kann, worum es genau geht. Was ist Wohlbefinden, was ist psychische Gesundheit? Wie kann ich diese verbessern und welche Rolle spielt eigentlich Achtsamkeit bei allem?  

Wir versuchen uns ein bisschen heranzutasten und widmen uns zuerst dem Thema der psychischen (oder mentalen) Gesundheit. Eine weit verbreitete Definition von mentaler Gesundheit kommt von der WHO, der Weltgesundheitsorganisation. Die beschreibt das Ganze so: 

Mentale Gesundheit ist: 

Okay, wir fassen das ein bisschen zusammen: Psychische Gesundheit ist also, wenn ich meine Stärken und Schwächen kenne, mit täglichen Schwierigkeiten umgehen und produktiv arbeiten kann und nicht alleine oder isoliert bin. 

Klingt ja erstmal ganz einfach? Nicht ganz. 

Als Anhaltspunkt und Leitfaden kann das natürlich dienen, aber es gibt auch hier Schwierigkeiten bei der Definition, zum Beispiel kulturelle Unterschiede. 

Es gibt unterschiedliche Gesellschaften, in einigen ist das Individuum, also jeder einzelne, wichtiger als die Gesellschaft als Ganzes, in einigen ist es andersherum. Je nachdem wird mentale Gesundheit in einer Gesellschaft vielleicht anders definiert. Dazu kommt noch, dass Gesellschaften sich auch verändern. Nehmen wir Burnout als Beispiel, das ist erst vor kurzem als psychische Krankheit anerkannt worden. 

Also doch gar nicht so einfach. Leider wird es nicht unbedingt klarer, denn ähnlich wie die Definition von psychischer Gesundheit ist es auch schwierig, eine objektive Definition für Wohlbefinden zu finden. Hier lohnt es sich vielleicht erstmal zu schauen, was Wohlbefinden nicht ist: 

“Wohlbefinden” hört sich erstmal so an, als würde es um den einen Zustand gehen, in dem alles in Ordnung ist, aber eigentlich geht es um viel mehr. Psychisches Wohlbefinden kann man auch subjektives Wohlbefinden nennen, was einfach bedeutet, dass es widerspiegelt, wie wir unser Leben wahrnehmen. Wenn wir glücklich und zufrieden sind, einen Sinn im Leben gefunden haben und Dinge tun, die uns Spaß machen, dann ist unser psychisches Wohlbefinden tendenziell eher positiv. Aber auch die Art und Weise, wie man mit Problemen, Höhen und Tiefen umgeht, ist Teil des psychischen Wohlbefindens. 

Zu abstrakt? Keine Sorge, hier sind einige Beispiele:  

Psychisches Wohlbefinden findet man in jeder Situation wieder. Und da wir ja schon festgestellt haben, dass es eben nicht die Abwesenheit von Krankheit ist, heißt das, dass psychisches Wohlbefinden von jedem erreicht werden kann, und dass man es entwickeln und verbessern kann.   

Verbessern klingt immer gut, wie funktioniert das? 

Wenn Du darauf gewartet hast, dass das Wort “Achtsamkeit” auftaucht, dann hat das Warten jetzt ein Ende! Denn eine Möglichkeit das Wohlbefinden zu steigern ist das Üben von Achtsamkeit. Wenn man achtsam ist, ist der Geist ganz im Moment. Wir sind uns bewusst, was gerade passiert und was wir tun. Das klingt erstmal nach einer ziemlich leichten Aufgabe. Aber wie oft konzentrieren wir uns wirklich nur auf das Hier und Jetzt? Ein typischer Gedankengang sieht eher so aus: Wir fangen an, über die Zukunft oder die Vergangenheit nachzudenken, dann machen wir uns Sorgen über die Zukunft oder die Vergangenheit, und dann werden wir unruhig.   

Um genau das zu verhindern, wollen achtsame Menschen ihre Emotionen und ihre Umgebung im Moment wahrnehmen, ohne diese zu bewerten. Wenn man sich so sehr bewusst ist, was man gerade tut, gibt es einfach keinen Raum mehr sich panisch über andere Sachen Gedanken zu machen. 

Wie viele Möglichkeiten gibt es, Achtsamkeit zu praktizieren?  

Die kurze Antwort lautet: Wenn Du das Konzept einmal verstanden hast, kannst Du es in jeden Bereich Deines Lebens integrieren:  

Was sind jetzt die wichtigsten Erkenntnisse, die man mitnehmen sollte? 

Zum einen, dass es keine richtige, spezifische Definition von Achtsamkeit und Wohlbefinden gibt, die für jeden gilt. Beides ist sehr subjektiv und hängt stark von Dir selbst ab. Und zum anderen, dass Achtsamkeit überall praktiziert werden kann. Nimm Dir einfach einen Moment Zeit für Dich selbst. 

Autorin: Ainoha Röller Paredes